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Sorgen um China halten an – wie stark wächst China wirklich?
Die Aktienmärkte mussten in den letzten Handelstagen weitere Kursverluste verkraften. Seit Beginn des laufenden Monats September hat beispielsweise der deutsche Leitindex (Dax 30) knapp 7 Prozent an Wert verloren.
Der Grund für die negative Entwicklung der Aktienmärkte ist die Sorge der Investoren, die globale Wirtschaft könnte sich deutlich abkühlen. Dabei steht China als wichtigster Wachstumsfaktor der letzten Jahre im Zentrum der Bedenken. Die wirtschaftliche Entwicklung verliert in den letzten Wochen immer deutlicher an Dynamik und könnte sich nach Einschätzungen einiger Finanzexperten auf bis zu 3 Prozent abkühlen. Damit würde China das offizielle Wachstumsziel von 7 Prozent deutlich verfehlen und das globale Wirtschaftswachstum belasten. Allerdings sollte man jedoch bedenken, dass ein Rückgang des chinesischen Wirtschaftswachstums auf 3 Prozent einem Worst-Case-Szenario entspricht. Die Masse der Finanzexperten geht von einem Rückgang auf bis zu 6,6 Prozent aus.
Rohstoffe
Am Rohstoffmarkt hinterlassen die Sorgen um das Wirtschaftswachstum, ähnlich wie am Aktienmarkt, deutliche Spuren. Die Preise für konjunktursensible Rohstoffe fallen auch im bisherigen Verlauf des Septembers weiter. Dabei gibt es derzeit erste Anzeichen für eine Stabilisierung. So ließen sich für lange Zeit noch hohe Volumina von Rohstoffen am Markt platzieren, da die betreffenden Unternehmen gleichzeitig ihre Produktionskosten deutlich senken konnten. Jedoch sehen wir nun von einigen Unternehmen deutliche Einschnitte bei den produzierten Mengen. Dies könnte ein erster Schritt sein, um Angebot und Nachfrage wieder anzugleichen und damit auch die Preise zu stabilisieren.
Anleihen
Von den gestiegenen Unsicherheiten am Kapitalmarkt profitieren die sogenannten „sicheren Häfen“. Anleihen mit einer sehr guten Bonität konnten in den ersten Wochen des Septembers Kursgewinne verbuchen. Im riskanteren Bereich des Anleihemarktes, z.B. im High Yield Segment (Anleihen mit geringer Bonität) verabschiedeten sich die Anleger, wie auch im Aktien- oder Rohstoff-Segment, von entsprechenden Anlagen.
Ausblick
Die jüngsten Marktturbulenzen haben viele Anleger stark verunsichert. Auch wenn der China-Faktor in den Medien gerne als wichtigster Grund für die Kapitalmarktbewegungen genannt wurde, sind viele Anleger auch darüber hinaus ins Grübeln geraten. Die Bewertungen vieler Marktsegmente, wie Aktien oder Anleihen, befinden sich oberhalb der langjährigen Durchschnitte und sind nur durch eine anhaltend expansive Geldpolitik zu rechtfertigen.
Auch wenn sich viele Zentralbanken in einer Phase der extrem lockeren Geldpolitik befinden, fragen sich die Anleger, welche Auswirkungen eine Straffung der Geldpolitik in den USA und Großbritannien auf die Kapitalmärkte haben wird. Denn in diesen Ländern wächst die Wirtschaft mit robusten Wachstumsraten und rechtfertigt nicht länger eine Niedrigzinspolitik. Daher wird von den Notenbanken dieser beiden Staaten ein Anheben der Zinsen erwartet.
Besonders heikel wird die Situation angesichts der womöglich größeren wirtschaftlichen Probleme in China und der allgemeinen Nervosität an den Kapitalmärkten. Es könnte also durchaus passieren, dass die Notenbanken mit einer Zinserhöhung abwarten, bis sich die Märkte beruhigen.
Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass ein Abwarten der Notenbanken die Nervosität am Kapitalmarkt lindern würde. Denn die Unsicherheit darüber, wann und wie schnell die Zinsen angehoben werden, ist mit ein Grund für die derzeitigen Kursbewegungen. Wir würden einen Zinsschritt im September als positiv interpretieren, zusammen mit einer klaren Stellungnahme zur weiteren Geldpolitik könnte die US-Notenbank zumindest diese Unsicherheit aufklären.
Die Sitzung der US-Notenbank endet mit der Bekanntgabe der Entscheidung am heutigen Donnerstag . Die britische Notenbank trifft sich zu Beratungen über die zukünftige Geldpolitik erst wieder am 08. Oktober. Wir werden in der nächsten Woche die Geschehnisse für Sie wie gewohnt kommentieren und einordnen.
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