Eingestellt am 7. November 2016 · Eingestellt in Alle Publikationen, Markets - Markteinschätzung

Marktkommentar USA

Nachdem das Rennen um die US-Präsidentschaft auf den letzten Metern noch einmal sehr knapp geworden ist, fühlen sich viele Investoren an den Ablauf des Brexit-Referendums erinnert. Damals zeigten die Umfragen eine kleine Führung für den vom Markt präferierten Verbleib Großbritanniens in der EU. Doch wie sich herausgestellt hat, haben viele der zuvor noch unentschiedenen Wähler für den Austritt gestimmt. Im Wahlkampf um das US-Präsidentenamt stellt sich die derzeitige Ausgangssituation ähnlich dar.

In diesem Marktumfeld haben Anleger in den letzten Tagen Risikopositionen am Aktienmarkt abgebaut und sichere Anlagen wie Anleihen oder Gold gekauft. Die Situation wird sich erst mit den finalen Ergebnissen der Wahl auflösen.

US-Wahlkampf

Der Wahlkampf um die US-Präsidentschaft geht in die finale Phase und sorgt an den Kapitalmärkten für Nervosität. In den Umfragen sind die Kandidaten nach den erneuten Untersuchungen in Hillary Clintons E-Mail-Affäre durch das FBI nur wenige Prozentpunkte voneinander entfernt. Es ist davon auszugehen, dass die Entscheidung, wer der neue Präsident den Vereinigten Staaten von Amerika wird, erst nach der Auszählung der letzten Wahlzettel geklärt werden kann. Bis dahin ist an den Märkten mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen.

Die untere Grafik zeigt die Führung von Clinton in den jüngsten Umfragen, doch in vielen Staaten ist das Rennen so knapp, dass der Ausgang einer Münzwurfentscheidung („Toss-Up“) ähnelt.

Quelle: ft.com

Hier ein weiteres Beispiel, wie knapp das Rennen ist. Je nach Umfrage kann Clinton oder auch Trump vorne liegen.

Quelle: ft.com

US-Jobs Day

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen im Oktober fiel etwas niedriger aus als erwartet. Die kleine Enttäuschung wird die US-Notenbank (FED) jedoch kaum von einer Zinserhöhung im Dezember abhalten. Überraschend stark wurden die neuen Stellen aus dem Vormonat nach oben revidiert; auch stiegen die Stundenlöhne deutlicher als erwartet. Eine Zinsanhebung im Dezember sollte also beschlossene Sache sein. Dieser könnte nur noch ein Wahlsieg Donald Trumps mit einer gleichzeitigen Mehrheit im Senat im Wege stehen. In diesem Fall wird ein hohes Maß an Unsicherheit die Märkte belasten und die FED wird ihre Zinserhebung wahrscheinlich erneut verschieben.

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Quelle: Reuters Eikon

Ölpreis unter 45$

Der Preis für Rohöl ist in den letzten Handelstagen stark unter Verkaufsdruck geraten. In dieser Woche verzeichnete der Ölmarkt den größten wöchentlichen Preisrückgang innerhalb der letzten 10 Monate. Die Gründe für den Preisrückgang sind in der wachsenden Skepsis der Marktteilnehmer zu finden. Diese beginnen, ernsthaft an einer bevorstehenden Kürzung der OPEC-Produktionsmengen zu zweifeln. Zusätzlich belastet die Nervosität im Vorfeld der US-Wahlen den Ölpreis.

 

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Europas Wirtschaft relativ stark

Europas Wirtschaft entwickelt sich in den letzten Wochen besser als erwartet, ist jedoch noch längst nicht auf einem nachhaltigen Wachstumspfad angelangt. Die hohe Arbeitslosigkeit in den südeuropäischen Ländern sowie unzureichende politische Reformen verhindern weiterhin eine aufkommende und nachhaltige Dynamik des Wirtschaftswachstums.

Die nachfolgende Grafik verdeutlicht, wie die Wirtschaftsdaten im Verhältnis zu den Erwartungen ausfallen. In der Eurozone zeigt sich zuletzt deutlich positives Momentum.

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Die Arbeitslosigkeit, wie in der Grafik für die unter 25-Jährigen abgebildet, ist noch immer erschreckend hoch. Dies ist mit Sicherheit ein Grund für die wachsenden politischen Extreme, sowohl links als auch rechts.

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Zusammenfassung

Das wirtschaftliche Momentum ist in den USA, Europa oder auch China positiv. Die Inflation zieht aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise (im Vergleich zum Vorjahr) an. Die Notenbanken signalisieren teilweise eine langsame Normalisierung der Geldpolitik und die Renditen sind im Begriff, eine Bodenbildung zu durchlaufen.

Die wirtschaftlichen Rahmendaten stellen sich derzeit positiv dar. Doch die vielerorts durch die Politik enttäuschten Wähler äußern ihren Unmut mittlerweile mit dem Stimmzettel. Die Zahl der Protestwähler nimmt, nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und ganz Europa zu. Dieser Sachverhalt wird auch weiterhin für immer neue Phasen hoher Verunsicherung am Kapitalmarkt sorgen.

Für die langfristige Anlagestrategie spielen derartige Entwicklungen und Events jedoch eine untergeordnete Rolle. Die größte Herausforderung aus Anlegersicht besteht darin, sich nicht durch Schlagzeilen und Sondermeldungen verunsichern zu lassen.

Gerne stehen wir Ihnen in einem kostenfreien und unverbindlichen Gespräch zur Besprechung Ihrer finanziellen Fragestellungen zur Verfügung und helfen Ihnen bei der Herleitung einer Anlagestrategie.

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Über den Autor

Magnus Lenz, Bankkaufmann, Bankfachwirt (IHK) und zertifizierter Vermögensberater (Frankfurt School of Finance & Management) ist ein erfahrener Wertpapier-, Kredit- und Vorsorgespezialist. 2009 gründete er die Lenz Financial Wealth Management GmbH mit dem Ziel, seinen Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten zu können.