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Markteinschätzung
Die Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten haben den Risikoappetit der Marktteilnehmer weltweit deutlich geschwächt. Zu Beginn des Monats August sorgten die Stabilisierung des chinesischen Aktienmarkes und positive Wirtschaftsdaten aus der Eurozone für Gewinne an den Aktienmärkten.
In den USA sorgte eine Reihe von negativ überraschenden Konjunkturdaten für eine schwache Performance des US-Aktienmarktes. Auch wenn die Datenlage sich etwas eintrübt, gehen Experten weiterhin von einer Zinserhöhung im Zeitraum zwischen September und Februar aus. Die Aussichten auf höhere Zinsen und der Höhenflug des US-Dollar machen den US-Unternehmen zu schaffen. Die im historischen Kontext überdurchschnittlich hohe Bewertung des US-Aktienmarktes belastet die Aussicht auf weitere Kurssteigerungen.
Die chinesischen Konjunktursorgen, die für die bereits angesprochenen Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt verantwortlich sind, hatten auch erheblichen Einfluss auf die Rohstoffmärkte. Da China traditionell der bedeutendste Abnehmer für Rohstoffe ist, löste die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes einen Preissturz in den Rohstoffsegmenten Metall und Energie aus.
Wie in der unteren Abbildung zu erkennen ist, befinden sich die Rohstoffmärkte nicht erst seit kurzem in einer schmerzhaften Konsolidierungsphase. Die Herausforderung für die Branche besteht derzeit darin, mit Überkapazitäten in der Produktion bzw. dem Abbau von Erzeugnissen umzugehen. In den vergangenen Jahren stieg die produzierte Menge in vielen Rohstoffsegmenten immer weiter an und übersteigt die nachgefragte Menge heute deutlich. Dieser Zustand wird sich erst durch eine Marktbereinigung ändern lassen. Im Zuge dieser werden Unternehmen mit zu hohen Kostenstrukturen aus dem Markt ausscheiden. Damit wird sich die Angebotsseite wieder an die Nachfrageseite angleichen und damit auch den Preiskrieg beenden.
Konjunktur-Alarm
Die in den letzten Wochen veröffentlichten Wirtschaftsdaten haben bei Börsianern einen üblen Nachgeschmack hinterlassen. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China, ein europäischer Kontinent der angesichts der politischen Probleme kaum wächst und eine sich womöglich abkühlende US-Konjunktur sind alles andere als gute Nachrichten für die globalen Aktienmärkte.
Derzeit ist es noch zu früh, um beurteilen zu können, ob wir uns nur in einer kurzfristigen Schwächephase befinden oder vielleicht in eine Kontraktion des Wirtschaftswachstums hineinbewegen. Angesichts der Größe der US-Wirtschaft und der Tatsache, dass die USA in den letzten Jahren als Konjunkturlokomotive fungierten, wollen wir uns die aktuelle Situation der USA genauer ansehen.
Nachdem sich der Leitzins in den USA seit Ende 2008 auf dem derzeitigen Niveau (0,25 Prozent) befindet, denkt die US-Notenbank immer lauter darüber nach, die Zinsen anzuheben. Angesichts eines erwarteten Wirtschaftswachtsums für das 2. Quartal von ca. 2,5 Prozent (gegenüber des letzten Quartals), ist ein Zinsniveau nahe der 0 Prozent-Marke nur noch sehr schwer zu rechtfertigen.
In der aktuellen Marktphase, in der die US-Notenbank den ersten Zinsschritt vorbereitet, häufen sich eine Reihe von schwächeren US-Wirtschaftsdaten. Dies macht die Aufgabe der Notenbank nicht leichter. Der wichtigste Datenpunkt für die Entscheidung der US-Notenbank wird in der Form des monatlichen Arbeitsmarktberichtes am Freitag (07.08.2015) veröffentlicht. Der durchschnittliche Erwartungswert der Marktteilnehmer liegt bei 222.000 neuen Stellen. Der bereits am Mittwoch (05.08.2015) veröffentlichte ADP-Arbeitsmarktbericht gibt traditionell einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen am darauffolgenden Freitag.
Die Anzahl der neu geschaffenen Stellen fiel mit 185.000 deutlich tiefer aus als erwartet (215.000). Sollten die offiziellen Zahlen am Freitag in der gleichen Größenordnung enttäuschen, könnte die US-Notenbank die Zinsanhebung noch einmal nach hinten verschieben. Im Fall eines guten Arbeitsmarktberichtes gilt eine Zinserhöhung im September als wahrscheinlich.
Doch abgesehen vom Zeitpunkt des ersten Zinsschrittes wird sich die US-Notenbank im Anhebungszyklus reichlich Zeit lassen. Wie die Präsidentin der US-Notenbank immer wieder betont hat, wird man in Abhängigkeit der Wirtschaftsdaten entscheiden.
Angesichts der globalen Konjunkturrisiken in Form eines möglichen Börsen-Crashs in China oder einer immer wieder akut werdenden Eurokrise, wird sich der Prozess der Zinsanhebung über einen langen Zeitraum hinziehen und dabei, wie wir meinen, den einen oder andern Investor überraschen.
Fazit
Die Risiken für die globale Konjunktur und damit auch für den Aktienmarkt sind nicht weniger geworden. Angesichts eines stark aufgeblähten Finanzsystems und hyperaktiver Notenbanken steigt auf jeden Fall der Einsatz, mit dem die Beteiligten engagiert sind. Nachdem die Kapitalmärkte in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Renditen produzierten, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die vorgezogenen Renditen ihren Preis einfordern. Eine Anpassung der Risikopositionen ist in jedem Fall anzuraten. Angesichts der rund um den Globus extrem expansiven Geldpolitik sollten sich Anleger nicht in falscher Sicherheit wiegen. Es ist vielmehr anzuraten, die persönlichen neutralen Risikopositionen im Auge zu behalten und extreme Positionierungen zu meiden.
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