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Historische Zustände bei Renditen
Die Umlaufrendite gibt die durchschnittliche Rendite aller inländischen und in Euro notierenden Anleihen erster Bonität (insbesondere Staatsanleihen) an. Die Umlaufrendite für Deutschland wird von der Deutschen Bundesbank ermittelt. So wie der Leitindex DAX als Indikator für den deutschen Aktienmarkt dient, ist die Umlaufrendite ein wichtiger Indikator für den heimischen Rentenmarkt.
Die Liste der einmaligen Notierungen und Rekorde am Rentenmarkt ist sehr lang. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen befindet sich mit 0,46 Prozent nahe ihrem Allzeittief und zweijährige Papiere notieren auf einem Negativ-Rekordniveau von -0,44 Prozent. Selbstverständlich sind diese Renditeangaben vor Steuern, Kosten und Inflation zu sehen. Die individuelle Anlegerrendite fällt also noch trauriger aus.
Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit Staatsanleihen mit einem Volumen von 2,8 Billionen Euro (davon 2,2 Billionen aus der Eurozone!) mit einem negativen Vorzeichen rentieren. Die Aufzählung der historisch einmaligen Situationen lässt sich fast beliebig verlängern und endet wohl bei Strafzinsen auf Bankguthaben und einer daraus folgenden Diskussion darüber, wie die Attraktivität der physischen Bargeldhaltung gegenüber der Kontoführung bei einem Kreditinstitut unter diesen Umständen zu bewerten ist.
Standortbestimmung Guthabenkrise
Aus der Situation an den Kreditmärkten erwachsen natürlich Probleme für die Investoren. Unsere schematische Darstellung zeigt den Erkenntnisgewinn auf dem Weg von der abstrakten globalen Schuldenkrise in die sehr persönliche Guthabenkrise. Der orangefarbene Pfeil zeigt, an welchem Punkt wir uns derzeit befinden: Die niedrigen Renditen führen zu der Erkenntnis, dass die zinsbasierte Kapitalanlage und daraus resultierend die großen Kapitalsammelstellen (bspw. Versicherungen) vor enormen Herausforderungen stehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat dies mittlerweile auch erkannt und gibt eindeutige Stellungnahmen zu den Lebensversicherungen (insbesondere deutschen) ab.
Als Reaktion auf diese Situation kann es nur eine Antwort geben: Jeder Anleger muss seine Vermögensstruktur analysieren und interpretieren (lassen). Denn ohne diese Information als Basis bleibt jede Anlageentscheidung ein Stochern im Nebel und finanzielle Entscheidungen werden wie ein Flickenteppich aneinandergereiht. Dass dieses unstrukturierte Vorgehen noch nie erfolgsversprechend war, liegt auf der Hand. Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen erreicht das Potential für finanzielle Fehlentscheidungen jedoch eine neue Dimension. Eine einführende Beschreibung zu dem Prozess der Vermögensstrukturanalyse und dem möglichen Erkenntnisgewinn bietet dieser Beitrag:
Marktgeschehen und Wachsamkeit
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2015 zeigten sich die Aktienmärkte dort am stärksten, wo die Notenbank relativ gesehen aktiver wurde. Aktionäre sind also Profiteure der unkonventionellen Geldpolitik. So hat der deutsche Leitindex DAX in den vergangenen 11 Monaten rund 15 Prozent zugelegt und der Euro nahezu den gleichen Wert gegenüber dem US-Dollar verloren. Auf internationaler Ebene konnte der Aktienmarkt (MSCI World) nicht überzeugen und nur eine unterdurchschnittliche Entwicklung im Jahr 2015 erreichen. Dabei wurden die Nerven der Anleger im Sommer stark auf die Probe gestellt. Die extrem hohen Kursschwankungen haben in vielen Depots dafür gesorgt, dass durch eine prozyklische Handlungsweise nur ein Bruchteil der Performance des Marktes hängen blieb.
Die Rotation von US- in Euroland-Aktien zeigt sich im imposanten Volumenszuwachs von in den USA vertriebenen europäischen Aktienfonds mit Währungssicherung. Aus der Sicht eines US-Investors hieß das clevere Credo offensichtlich: „Europäische Aktien: Ja gerne; Euro: Nein Danke.“
Abseits der europäischen Aktienmärkte gab es im Jahr 2015 nur sehr eingeschränkt attraktive Renditen zu verdienen. Angesichts der enormen Herausforderungen, die sich dem globalen Finanz- und Wirtschaftssystem aufgrund der hohen Verschuldungssituation entgegenstellt, ist damit zu rechnen, dass sich das Marktumfeld auch im kommenden Jahr anspruchsvoll gestalten wird.
Die aktuell wieder positivere Stimmung an den Aktienmärkten und der durch die niedrigen Zinsen ausgelöste Anlagenotstand sollten nicht dazu führen, dass der Anleger zu sorglos werden. Der Wahlausgang in Großbritannien, die endlose Tragödie in Griechenland, Liquidität im Euro-Rentenmarkt, die Konjunkturabkühlung in den USA und China sind nur einige ausgewählte Themen, die bereits im Verlauf des Jahres gezeigt haben, wie schnell es zu einem Stimmungsumschwung kommen kann. Auch die überwältigende Einigkeit der Medien bzgl. der Überlegenheit von Aktien gegenüber anderen Vermögensklassen und Slogans wie „Dividenden sind die neuen Zinsen“ sollten zur Vorsicht mahnen. Zudem ist die Beweihräucherung von passiven Aktien- und Anleiheinvestments über marktkapitalisierungsgewichtete Indizes durch börsengehandelte Fonds (= ETFs) eher eine Argumentation mit dem Rückspiegel (Ausgangspunkt vor fünf Jahren: niedrige Bewertungen bei Aktien, steigende Liquidität), als eine kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen.
Dennoch: Der Instrumentenkasten für private Anleger ist besser denn je. Dies gilt sowohl für die Verfügbarkeit hochwertiger Anlageinstrumente als auch für deren Preis. Werden diese auf Basis einer nachvollziehbaren persönlichen Anlagestrategie eingesetzt und ohne zeitlichen Anlagedruck umgesetzt, dann besteht durchaus die Chance auf eine emotional entspannte und kaufkraftsteigernde Kapitalmarkterfahrung.
Gerne unterstützen wir Sie bei der Analyse Ihrer Vermögensstruktur sowie der Herleitung einer individuellen Anlagestrategie.
Ein gutes Instrument für Ihre Geldanlage
Um die häufigsten Anlegerfehler zu vermeiden, bietet sich eine wissenschaftlich fundierte und disziplinierte Anlagestrategie an, die mittels einer strategischen Vermögensverwaltung umgesetzt wird. Die regelgebundene Anlagestrategie schützt den Anleger vor Entscheidungen, die aus der Emotion heraus getroffen werden und zu einem prozyklischen Handeln führen.
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*Die in der Vergangenheit erzielte Wertentwicklung ist keine Garantie für künftige Wertentwicklung. Die vorliegenden Informationen dienen ausschließlich Lernzwecken und sollten nicht als Anlageberatung oder Aufforderung zum Erwerb oder Verkauf eines Wertpapiers betrachtet werden.
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EZB Sitzung: Ergebnisse, Implikationen und Konsequenzen
Welche Maßnahmen wird Mario Draghi im Anschluss an die heutige EZB Sitzung bekanntgeben und welche Konseqeunzen ergeben sich hieraus für den Anleger? Eine detaillierte Darstellung sowie weitere Informationen erhalten Sie in unserem YPOS Kapitalmarkt-Dialog am 07.12.2015. Am Ende des Webinars besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu richten.
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