„Je länger niedrige Zinsen andauern, umso mehr bestehen für die Marktteilnehmer Anreize, erhöhte Risiken einzugehen. Das könnte zu einer Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems werden. Diesen Herausforderungen müssen wir begegnen“, so klingt es von Seiten der Deutschen Bundesbank. Wir schauen uns die Situation aus der Perspektive eines Anlegers genauer an.
Renditen gängiger Vermögensklassen
Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise im Oktober 2015 um 0,3 Prozent. Nach dieser Definition spielt Inflation aktuell keine Rolle. Betrachtet man jedoch die Preise für Vermögenswerte, so zeigt sich insbesondere bei Anleihen ein anderes Bild. Dort sind die niedrigen Renditen nicht nur für Anleger ärgerlich, sondern stellen auch eine Bedrohung der Geschäftsmodelle von Finanzdienstleistern dar. Betrachtet man das Geldvermögen der privaten Haushalte wird deutlich, wie sehr der deutsche Sparer von den niedrigen Zinsen betroffen ist. Mehr als 80 Prozent sind direkt oder indirekt in zinsabhängige Bank- und Versicherungsprodukte investiert. Für den Anleger ist die Renditeerwartung niedrig und für den Anbieter stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit seiner Margen. Folgt man der allgemeinen Einschätzung, dürfte sich die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf absehbare Zeit nicht ändern. Perspektivisch wird auch die privat und betrieblich organisierte Altersvorsorge mit großen Herausforderungen konfrontiert. In Kombination mit der demographischen Entwicklung sind gesellschaftspolitische Herausforderungen und politische Diskussionen zu erwarten.
Mehr Details – Laufzeit und Kreditrisken
Sind die Zinsen niedrig, muss man das Geld länger anlegen, um höhere Erträge zu erzielen. Die folgende Grafik zeigt die Veränderung für deutsche Bundesanleihen in den letzten fünf Jahren. So gab es damals für Papiere mit einer Restlaufzeit von sieben Jahren eine Rendite von über zwei Prozent. Heute sind es null Prozent. Der nominelle Kapitalerhalt wird aktuell sehr teuer erkauft. Hier werden die Herausforderungen für die privat und betrieblich organisierte Altersvorsorge nochmals deutlich. Die Anbieter müssen ihren langfristigen Garantien schließlich langlaufende Geldanlagen entgegenstellen.
Alternativ zu der Verlängerung von Laufzeiten können schwächere Bonitäten akzeptiert werden. Je niedriger die Bonität, desto höher das Risiko und die Rendite. Die Grafik zeigt, dass dieser Zusammenhang auch heute noch gilt. Die super Bonität (AAA) bringt weniger Rendite als die gerade noch als solide empfundene BBB-Kreditqualität.
In absoluten Zahlen gerechnet erscheint der Risikopuffer allerdings etwas zu gering. Und selbst Renditen von über zwei Prozent für zehnjährige Unternehmensanleihen reduzieren sich nach Steuern, Kosten und Inflation auf ein kaum auskömmliches Niveau.
Wohin also mit dem Geld?
Zunächst gilt es zu akzeptieren, dass wir uns in einer historisch einmaligen Situation befinden. Diese gilt nicht nur für den Kapitalmarkt, sondern beeinflußt jedes zinssensible Thema. Die Folgen sind also, im Gegensatz zu früheren Kapitalmarktkrisen, viel verbreiteter. Keinesfalls sollten Sie sich in einen Anlagenotstand drücken lassen und plausible Ausweichmanöver veranstalten. Diese Idee haben aktuell viele Menschen und dementsprechend sind die Preise dort sehr hoch. Der verständliche Drang nach Sicherheit und laufenden Zinsen bietet heute mehr Fehlerpotential als je zuvor. Unsere Empfehlung ist dennoch so zeitgemäß wie immer: Setzen Sie sich aktiv mit Ihrer finanziellen Situation auseinander und professionalisieren Sie Ihre finanziellen Entscheidungen.
Gerne stehen wir Ihnen dazu persönlich, telefonisch und per Videokonferenz als Ansprechpartner zur Verfügung.
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