Nach Lesart des statistischen Bundesamtes sind die vorläufigen Konsumentenpreise in Deutschland im August 2024 um 1,87 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die für europäische Vergleichszwecke berechnete Veränderungsrate beträgt 1,97 Prozent. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflationsrate bei 2,2 Prozent. Die Kerninflationsrate beträgt 2,8 Prozent.
Die aus Swaps abgeleiteten Inflationserwartungen liegen bei 1,8 Prozent (zwei Jahre). Neben den, schwächer als erwartet ausgefallenen, Konjunkturdaten gilt es nun das Augenmerk auf die Lohnentwicklung und die Kreditvergabe zu richten.
Der Anstieg der Tariflöhne liegt nun bei 3,6 Prozent und die Kreditvergabe zog jüngst gegenüber dem Vorjahr an. Aktuell liegen Anleihen mit Kreditrisikoprämien oberhalb der aktuellen Inflationsrate. Die nun positiven Realrenditen dürfen, ähnlich den jüngsten Zuwächsen bei den Reallöhnen, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die negativen Inflationsüberraschungen der letzten Jahre noch nicht kompensiert sind. Hier gilt es zwischen Veränderungsrate und Level zu unterscheiden. Anleger sollten auch daran erinnert werden, dass die Senkung der Leitzinsen nicht im gleichen Ausmaß fallende langfristige Kapitalmarktrenditen zur Folge hat. Die Veränderung der Zinsstrukturkurve bleibt also spannend.