Eingestellt am 23. Dezember 2020 · Eingestellt in Alle Publikationen

Der Zins ist der Preis des Geldes und er hat eine wichtige Lenkungsfunktion in der Volkswirtschaft. Ist er zu niedrig, dann kommt es zu Fehlallokationen von Kapital. Praktisch formuliert bedeutet es, dass finanzielle Entscheidungen in Nullzinsphasen deutlich mehr Aufmerksamkeit erfordern, weil das Fehlerpotential höher ist.

Grundlagenwissen – Renditen sind Prämien für Risiken

„Strafzinsen“ bzw. Verwahrgebühren auf Kontoguthaben werden eher zur Regel werden, als eine Ausnahme bleiben. Wer der Solidität der Banken nicht traut, der kann sein Geld dem deutschen Staat anvertrauen. Hierfür wird auch eine Gebühr in Form einer negativen Rendite fällig.

In einer Welt mit negativem „sicheren“ Zins sollte man verstehen, dass jede positive Renditeerwartung eine Vergütung für eingegangene Risiken darstellt.

Wo gibt es welche Renditen?

Betrachtet man nun ausgewählte Einkaufsrenditen bei festverzinslichen Wertpapieren und die unsicheren Erträge bei Immobilien und Aktien, dann zeigt sich das folgende Bild.

Auf den ersten Blick sieht das alles sehr einfach aus: Die notwendige Rendite für ein beliebiges Ziel (hier den Ruhestand) wird in Relation zu möglichen Renditen gesetzt. Man sieht was jeder weiß: Die Zinsen sind negativ, Renditen niedrig und nur die Sachwerte Aktien und Immobilien versprechen die Hoffnung auf eine Rendite, die zumindest rechnerisch hoch genug ist, um das Anlageziel erreichen zu können.

An diesem Punkt könnten wir uns nun zurücklehnen, irgendeinen globalen Aktien-ETF kaufen und ein paar Videos zu „passivem Einkommen aus Mietzahlungen“ auf YouTube lauschen. Dazu noch ein paar Bücher und Videos zu Notenbankenexzessen und Staatsbankrott schauen und dann die Goldvorräte aufstocken. Letzteres geht allerdings auch ohne vorher Bücher und Videos zu schauen, da die Kernprobleme ja ohnehin weitgehend bekannt sind. Ob diese damit auch bereits vollständig eingepreist sind wird die Zukunft zeigen. Fertig, Finanzen und Geldanlage können doch so einfach sein!

Einfach ist gut, zu simpel gefährlich

Wer allerdings nicht davon ausgeht, dass es (anders als in vielen YouTube Videos dargestellt) einfache Antworten auf komplexe Fragestellungen gibt, der kann sich mit folgenden (keine abschließende Aufzählung) Fragestellungen beschäftigen.

Woher kommt eigentlich die notwendige Rendite für das finanzielle Ziel?

Das Thema Altersvorsorge wird oft mit Lebens- und Rentenversicherungen gleichgesetzt. Das ist falsch. Ruhestandsplanung ist kein Finanzprodukt, sondern die Kombination von Lebens- und Karriereplanung, Konsum, Renditen, Steuern, Inflation und Disziplin. Einen Einstieg für das Zusammenspiel dieser Faktoren bietet der YPOS Ruhestandscheck.

Sie können das gerne einmal kostenfrei für sich ausprobieren.

https://ypos.xps-privatfinanz.de/StartRp.aspx

Anlageimmobilien sind eine sehr komplexe Vermögensklasse

Immobilien zur Kapitalanlage haben bereits sehr deutlich von den gesunkenen Zinsen und dem Anlagenotstand profitiert. Hier wird man zukünftig vor der Investition mehr rechnen und zudem auch mehr Gegenwind als in den vergangenen zehn Jahren einkalkulieren müssen. Neben dem Argument „Sachwert schlägt Geldwert“ gilt es auch hier eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen. Beispielhaft kann die quantitative Bertachtung so aussehen.

Auch hier gibt es die Möglichkeit zum selbst rechnen, um ein Gefühl für das Zusammenspiel der Einflussfaktoren zu erhalten.

https://ypos.xps-privatfinanz.de/StartFin.aspx

Steigen wenigstens die Aktien von selbst?

Was den Aktienmarkt angeht zeigt er langfristig die höchste erwartete Rendite. Die Kehrseite der attraktiven durchschnittlichen Renditen sind allerdings massive Schmerzen zu verschiedenen Zeitpunkten. 6 Prozent Durchschnittsrendite über einen langfristigen Zeitraum gehen mit 50 Prozent sichtbaren Verlust zum Zeitpunkt der regelmäßig wiederkehrenden Kapitalmarktkrisen einher. Aufgrund mangelnder Kenntnis dieses Zusammenhangs reagieren Anleger oft prozyklisch und verdienen selten diese Renditen.

Im aktuellen Umfeld wird Risikomanagement entweder komplett ausgeblendet oder handwerklich schlecht umgesetzt. Das im Detail zu betrachten würde jetzt aber zu weit führen. Daher bleiben wir auf der einfachen Ebene unseres beispielhaften globalen Aktien ETF:

Glauben Sie, dass die Käufer eines ETF wissen, wie sich der abgebildete Index zusammensetzt und wie er sich berechnet?

Eine rhetorische Frage, die vielfältige Konsequenzen hat. Insbesondere weil Anleger nicht nur ein Wertpapier, sondern eine Vielzahl von Wertpapieren halten und sich deren Charakteristika im Zeitablauf verändern.

Die Zukunft wird wie die Vergangenheit

Wir waren und bleiben Ihr Ansprechpartner, um alle finanziellen Fragestellungen zu analysieren und Ihnen eine bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Digital sind wir bestens aufgestellt, dennoch freuen wir uns natürlich auf den persönlichen Austausch.

Im Namen des ganzen Teams wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten, eine erholsame Zeit und einen guten Rutsch in eine gesundes Jahr 2020.

Über den Autor

Magnus Lenz, Bankkaufmann, Bankfachwirt (IHK) und zertifizierter Vermögensberater (Frankfurt School of Finance & Management) ist ein erfahrener Wertpapier-, Kredit- und Vorsorgespezialist. 2009 gründete er die Lenz Financial Wealth Management GmbH mit dem Ziel, seinen Kunden eine individuelle und unabhängige Beratung bieten zu können.