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„Super Mario“ ist Geschichte. Von Anfang November 2011 bis Ende Oktober 2019 war er Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese acht Jahre waren von sehr unterschiedlichen Phasen geprägt. Zuerst der Angst um das Kapital, dann den Sorgen um den Zins auf das Kapital.
Euro- und Staatsschuldenkrise – Wie war das damals?
Erinnern Sie sich noch an diese Zeit? Die Schlagzeilen waren damals dominiert von „dem Untergang des Euro“, „dem Ende der Währungsunion“ und den Berechnungen aber welcher Zinshöhe die überschuldeten Staaten erdrückt werden und ihre Schulden nicht mehr bedienen können. Dieser Dominoeffekt hätte das Finanzsystem kollabieren lassen können. Zuerst wären die Staaten gefallen, dann deren Gläubiger (Banken und Versicherungen) und dann deren Kunden (ja, auch Sie sind angesprochen). Wenn man es bis zum Ende denkt, dann ist das Finanzsystem eben doch nicht so abstrakt, wie man auf den ersten Blick meinen könnte…
Es war die Zeit als man von den „PIIGS“ sprach. Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien wurde zunehmend die Fähigkeit abgesprochen ihre Schulden zu bedienen. Diese Zweifel schlugen sich in stark steigenden Renditen nieder. Der Blick auf die damalige Situation und die hohen Renditen zeigt, wie angespannt die Lage war. Jedem war klar, dass sich Länder keine neuen Staatsschulden zu 6 oder mehr Prozent leisten können.
Der 26.12.2012 war der Tag an dem Mario Draghi ankündigte alles zu tun, was notwendig ist, um den Euro zu retten. In der Konsequenz fielen die Renditen.
Damit war das Kapital (vorerst?) gerettet, denn außer Griechenland konnten alle Länder ihre Schulden bedienen. Die Kehrseite der vermiedenen Schulden- und Guthabenreduktion ist das aktuelle Zinsniveau. Heute erodiert die Vermögenssubstanz langsam durch den negativen Realzins. Zudem haben wir einen massiven Anlagenotstand und eine Vielzahl von negativen Nebenwirkungen, die ein zu niedriges Zinsniveau mit sich bringt. Alles hat eben seinen Preis.
Die bessere von zwei schlechten Alternativen gewählt
Anders gesagt… Ein „angemessener“ Zins konnte, weder damals noch heute, auf hohe Schulden bezahlt werden. Höhere Zinsen bedingen also eine Abwertung der Schulden. Entweder durch einen Schuldenschnitt, oder Inflation. Die erste Option würde das gesamte Finanzsystem (inkl. Kontoguthaben und kapitalbildenden Versicherungen) ins Wanken bringen. Die zweite Option bezeichnet man als finanzielle Repression. Diese ist aber nicht so leicht zu steuern und sie wirkt deutlich langsamer. Beide Optionen waren und sind nicht berauschend. Der Vorteil der zweiten Option ist, dass die Probleme in die Zukunft verschoben wurden.
Kurzum: Wer sich heute über den fehlenden oder negativen Zins auf sichere Anlagen ärgert, der sollte stets bedenken, dass die Alternative vor Jahren schmerzliche Einschnitte bei dem vorhandenen (!) Kapital bedeutet hätte.
Jeder steht heute vor vielfältigen Herausforderungen
Offensichtlich ist, dass die strukturellen Probleme von damals nicht gelöst wurden. Zudem schafft die Geldpolitik neue Probleme. Die Politik möchte sich hier nicht lumpen lassen und bedient den Steuerbürger mit immer neuen Hemmnissen. In der Konsequenz stehen Sparer und Anleger vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Oft werden diese nicht erkannt und Prioritäten daher falsch gesetzt.
Komplexe Herausforderungen erfordern ein professionelles Vermögensmanagement. Gerne erläutern wir Ihnen, wie Sie von unserem Know-How profitieren können.