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Nach Lesart des statistischen Bundesamtes sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Mai 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gestiegen. Mit Kontoguthaben und festverzinslichen Wertpapieren ist rechnerisch kein Erhalt der Kaufkraft möglich.
Festverzinsliche Vermögensklassen mit sicherem Kaufkraftverlust
Der Inflationscheck zeigt, dass auch die Prämien für Übernahme von Laufzeit- und Kreditrisiken bei Anleihen nicht ausreichen, um eine Ertragserwartung oberhalb der aktuellen Inflationsrate zu erzielen.
Zukünftige Inflationsentwicklung bleibt unsicher
Nach wie vor sind sich die Volkswirte uneinig darüber, ob die Inflationsrate nur temporär überschießt, oder sich ein strukturell höheres Inflationsregime etabliert. Zum Teil wird auch die Meinung vertreten, dass sich zunächst ein temporärer „Inflationsbuckel“ (begründet durch aufgestaute Nachfrage) bildet und die Inflation danach fällt (Normalisierung des Wirtschaftslebens), aber dann dauerhaft oberhalb des seit der globalen Finanzkrise erlebten Niveaus verbleit. Aktuell zeigen weder marktbasierte Inflationsswaps noch langfristige Inflationserwartungen ein nachhaltig höheres Inflationsregime an.
Ob die Marktteilnehmer mit dieser Erwartung richtig liegen, oder die niedrigen Werte der vergangenen Jahre einen irreführenden Inflationsanker gesetzt haben, wird die Zukunft zeigen.
Konsequenzen für Anleger
Im Ergebnis führen negative Zinsen bei Kontoguthaben (Verwahrentgelt) und steigende Inflationsraten zu einem negativen Realzins. Der Anlagenotstand verschärft sich damit weiter. Das Potential für finanzielle Fehlentscheidungen bleibt auf hohem Niveau. Anleger und deren Berater müssen sich fragen, wie sie die weitere Entwicklung einschätzen und welche Konsequenzen dies für die Anlagestrategie und die verwendeten Finanzprodukte hat.
Gerne unterstützen wir Sie in der Entwicklung einer passenden Anlagestrategie.