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An den Aktienmärkten gibt es aktuell eine eindeutige Hierarchie: Die US-Märkte laufen, Europa vegetiert unter Schwankungen vor sich hin und die Schwellenländer leider unter einer Vielzahl von Problemen. Die Grafik zeigt die Entwicklung von US-Aktien (blau) und den anderen Industrienationen (rot) im laufenden Kalenderjahr. Aktuell besteht eine Differenz von 12 Prozent.
US-Aktien dominieren die Welt
Für global gestreute Aktienportfolios bedeutet das nichts anderes, als dass die Wertentwicklungen umso besser sind, je stärker der Fokus auf den US-Märkten liegt. Anleger sollten jetzt allerdings nicht den Fehler machen, dieser Entwicklung hinterher zu laufen. Betrachtet man die aus Bewertungen langfristig abgeleitete Attraktivität, dann ist dies das Spiegelbild der aktuellen Situation. Denn die aktuell hohen Bewertungen sorgen für eine geringere zu erwartende Rendite (Shiller KGV).
Negativer Trend bei vielen Aktienmärkten
Ein einfacher Indikator für den positiven Trend eines Marktes ist der, über 200 Tage gemessene, gleitende Durchschnitt. Solange der Markt oberhalb dieses gleitenden Durchschnitts notiert, gilt der Anstieg als intakt. Die rote Linie zeigt den Prozentsatz (rechte Skala) der Aktienmärkte aus 70 Ländern Ländern an, die oberhalb dieser Trendlinie notieren. Die sich eintrübende Entwicklung zeigt, dass sich viele Aktienmärkte im Rückwärtsmodus befinden.
Insofern bestätigen diese Daten die starke Divergenz zwischen dem US-Markt und dem Rest der Welt.
US-Arbeitsmarkt und Inflation
Starke Daten vom US-Arbeitsmarkt! Die Anzahl der neu geschaffenen Stellen hat positiv überrascht. Im August wurden 201.000 neue Stellen geschaffen. Im Durchschnitt der letzten drei Monate waren es 185.000 neue Stellen.
Nicht nur die Zahl der neu geschaffenen Stellen ist erfreulich. Auch der Anstieg der Löhne ist mit 2,92 Prozent sehr positiv. Die dürfte eine stabile bzw. steigende Inflation zur Folge haben.
Jedenfalls bestätigen diese Daten die Erwartungen von weiter steigenden US-Zinsen. Dies ist insbesondere für in US-Dollar verschuldete Staaten und Unternehmen problematisch. Allgemein gesprochen könnten der Liquiditätsentzug der US-Notenbank und die steigenden Zinsen auf globaler Ebene für Probleme sorgen. Insofern wären die aktuellen Probleme bei schwach aufgestellen Schwellenländern nur die erste Welle. Dem Thema Riskomanagement sollte daher wieder mehr Bedeutung beigemessen werden.
Aber auch für Anleger aus der Eurozone, die ihre Aktien- oder Goldinvestments mit einer Währungssicherung versehen, steigen die Kosten der Absicherung weiter an.
Eurozone – Inflation und Industrieproduktion
Auch in der Eurozone hat die Inflation (türkis) angezogen und liegt mittlerweile zu wiederholten Male im Zielbereich der Europäischen Zentralbank (EZB). Allerdings ist die Kerninflationsrate weiterhin viel zu schwach (dunkelblau).
Da auch die aus Kapitalmarktpreisen abgeleiteten langfristigen Inflationserwartungen stagnieren, ist von dieser Seite wenig Einfluss auf eine Änderung der hiesigen Geldpolitik zu erwarten. Zudem hat sich das Wachstum in der Eurozone abgeschwächt. Selbst im Wirtschaftswunderland Deutschland gab es schwächere Daten zu Industrieproduktion (türkis ) und Auftragseingängen (dunkelblau).
Vor dem Hintergrund schwacher Inflation, abnehmender Wirtschaftsdynamik und handespolitischem Säbelrasseln, sollten Sparer und Anleger in der Eurozone auf absehbare Zeit nicht mit einer nachhaltigen Wende der Geldpolitik rechnen. Sichere Geldanlagen können ihre Kaufkraft nicht erhalten und der Anlagedruck wird hoch bleiben. Dies betrifft nicht nur die kurz- und mittelfristige Geldanlage, sondern auch die langfristig ausgerichtete Altersvorsorge.
Vom allgemeinen Umfeld zur persönlichen Anlagestrategie
Allerdings sind volkswirtschaftliche Daten nur ein Aspekt der Herleitung einer ganzheitlichen Anlagestrategie. Die Grafik zeigt die Parameter, die Anleger bei Anlageentscheidungen berücksichtigen sollten.
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