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Die immer weiter gefallenen Inflationsraten wurden in den letzten Jahren nicht nur durch die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung begünstigt, sondern noch zusätzlich durch die fallenden Rohstoff- und Energiepreise befeuert. In nachfolgender Grafik ist gut erkennbar, wie stark der Einfluss von Rohstoff- und Energiepreisen auf die Inflationsraten ist.
Nachdem sich die Preise für Energie (Rohöl) und andere Rohstoffe wie Industriemetalle im Verlauf der letzten Monate stabilisieren konnten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein positiver Basiseffekt für steigende Inflationsraten sorgt.
Inflationsraten drücken die Preisentwicklung gegenüber dem Vorjahr aus, wenn also die Preise für beispielsweise Rohöl gegenüber dem Vorjahr nicht mehr fallen, sondern steigen, dann wirkt sich dies positiv auf die Inflationsrate aus. Wir sehen aktuelle eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich die Rohstoffpreise nachhaltig stabilisiert haben. Damit könnte der lange deflationäre Einfluss auf die Inflationsraten enden oder sich womöglich umkehren. Wie in der unteren Abbildung zu erkennen ist, lässt der negative Einfluss von fallenden Preisen immer mehr nach und hat sich zumindest bei Metallen schon umgekehrt. Selbstverständlich bleiben erhebliche Abwärtsrisiken für die Preisentwicklung bestehen, besonders die politischen Risiken könnten in einem Negativszenario für einen erneuten disflationären Schock sorgen.
Unterstützung in Sicht
Nachdem sich die Geldpolitik bereits seit der US-Hypothekenkrise im Dauereinsatz befindet, hat die Fiskalpolitik in den letzten Jahren eher als Belastungsfaktor auf das Wirtschaftswachstum und die Preisentwicklung gewirkt. Mittlerweile hat sich die Situation geändert und die Bereitschaft, die Wirtschaft mit fiskalpolitischen Maßnahmen zu stimulieren, steigt. Dass sich die Situation bereits ändert, ist in der nachfolgenden Grafik abzulesen. Hier ist ein Index dargestellt, der das Maß an politischer Stimulation für die Wirtschaft darstellt. Dabei wird sowohl das Aggregat des geldpolitischen und fiskalpolitischen Effekts abgebildet, als auch die jeweiligen Faktoren für sich. Es ist gut zu erkennen, dass vom geldpolitischen Faktor ein hohes Maß an Stimulation ausgeht und dies bereits eine ganze Weile. Im Gegensatz dazu wirkte der fiskalpolitische Faktor in den letzten Jahren aufgrund der Sparmaßnahmen und restriktiven Haushaltspolitik wachstumshemmend.
Da die Geldpolitik mittlerweile nahe an ihre Grenzen stößt, gehen wir davon aus, dass immer mehr Regierungen die niedrigen Zinsen nutzen, um eine expansive Fiskalpolitik zu gestalten. Dies sollte im Gegensatz zu den Maßnahmen der Geldpolitik – diese haben in erster Linie eine Vermögenspreissteigerung bewirkt – für eine Stimulation der Realwirtschaft sorgen.
Folgen für den Anleger
Das von uns skizierte Szenario bevorzugt insbesondere Aktien von Unternehmen aus zyklischen Sektoren oder andere Sachwerte. Anleihen könnten sich angesichts einer steigenden Inflation und einer Normalisierung der Geldpolitik schwer tun und Kursverluste erleiden. Doch das beschriebene Szenario ist, wie man beispielsweise anhand des Brexit feststellen kann, einer Vielzahl von Einflussfaktoren ausgesetzt. Das langsame oder nicht vorhandene Wirtschaftswachstum oder die in vielen Ländern noch immer hohe Arbeitslosigkeit stellen viele Demokratien vor große Herausforderungen. Zusätzlich belasten Themen wie Terrorismus und geopolitische Auseinandersetzungen das Marktgeschehen.
Auch wenn den verschiedenen Szenarien gewisse Wahrscheinlichkeiten zuordnen kann, bleibt die Zukunft natürlich ungewiss. Daher ist es wichtig, aktiv auf Veränderungen des Kapitalmarktumfeldes zu reagieren. Denn entgegen der Erfahrungen aus der Vergangenheit ist die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Vermögensstruktur und Kapitalanlage heute nicht mehr optional, um eine höhere Rendite zu erzielen. Eine langfristige Anlagestrategie mit entsprechendem Risikomanagement ist die Grundlage für den Vermögensaufbau und -erhalt.
Gerne stehen wir Ihnen in einem kostenfreien und unverbindlichen Gespräch zur Besprechung Ihrer finanziellen Fragestellungen zur Verfügung und helfen Ihnen bei der Herleitung einer Anlagestrategie
Webinar: Kompaktes Kapitalmarktwissen nach der Sommerpause
In einer interaktiven Onlinekonferenz erhalten Sie einen aktuellen Überblick zur globalen Konjunktur und den wichtigsten Finanzmarktdaten. Im Anschluss ordnen wir diese aus der Anlegerperspektive für Sie in einen sinnvollen Gesamtzusammenhang ein.
Ersparen Sie sich viel Zeit und Lektüre von Wirtschaftsnachrichten und nutzen Sie unsere gesammelten Informationen. Am Ende des Webinars besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu richten.
Die nächste Webkonferenz „YPOS Kapitalmarkt-Dialog“, findet am Mittwoch, 14. September 2016 um 18.00 Uhr statt. Die Dauer beträgt ca. 60 Minuten.
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