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In Europa sind die Aktienmärkte noch günstig bewertet
In den letzten Handelstagen entwickeln sich die Aktienmärkte wieder abwärts und haben damit zunächst den Schwung aus den Vormonaten verloren. Die Trendwende kam mit der Sitzung der Europäischen Notenbank am 3. Dezember. Die Kapitalmarktteilnehmer hatten deutlich höhere Erwartungen an die neuen Maßnahmen der Notenbanker, als diese letztendlich lieferten. Seit dem wurden besonders europäische Aktien abverkauft.
Doch auch wenn die europäischen Aktienmärkte derzeit einen Rückschlag hinnehmen müssen, lohnt es sich den Markt genauer anzuschauen.
Wertentwicklung US vs. Eurozone
Seit dem Zusammenbruch des US-Hypothekenmarktes, der letztendlich eine globale Finanzkrise auslöste, entwickeln sich die US-Aktienmärkte deutlich besser als die europäischen. In den ersten Monaten das Jahres 2015 konnte sich das Blatt wenden, doch seither hat die positive Dynamik der europäischen Aktienmärkte wieder an Fahrt verloren.
Geldpolitik treibt Kurse
Ein wesentlicher Grund für die erfreuliche Entwicklung der US-Aktienmärkte ist die rasche Reaktion der US-Geldpolitik auf die Hypothekenkrise und den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers. In der Eurozone hat die Geldpolitik lange nur zugesehen wie sich die Rahmenbedingungen des Finanzsystems stetig verschlechterten und hat letztendlich viel zu spät reagiert. Die erhebliche Divergenz lässt sich gut in der unteren Grafik erkennen.
Wirtschaftswachstum nur in den USA
Ähnlich wie es die Entwicklung des Aktienmarktes vermuten lässt, hat sich die US-Realwirtschaft deutlich besser als die europäische entwickelt. Diesem Trend folgten auch die, für die Bewertung der Aktienpreise, wichtigen Unternehmensgewinne.
Aktienmarktbewertungen in den USA mit wenig Spielraum?
Da die wirtschaftlichen Rahmandaten eine deutlich optimistischere Perspektive für US-Unternehmen zulassen, sind Investoren auch bereit eine Bewertungsprämie für US-Aktien zu bezahlen. In der Grafik unten ist die Differenz der Bewertung von US zu europäischen Aktien abgebildet. Es ist gut zu erkennen, dass die US-Aktien eine deutlichen Bewertungsaufschlag gegenüber den europäischen genießen.
Rückenwind für Europa
Das hohe Maß an geldpolitischer Stimulation im Euro-Währungsraum konnte in den letzten Monaten die Wirtschaft spürbar beleben. Insbesondere gemessen an den Erwartungen der Experten konnten die europäischen Wirtschaftsdaten positiv überraschen. In der Grafik unten ist ein Index der Citigroup abgebildet, dieser misst wie gut die Wirtschaftsdaten im Verhältnis zu den Erwartungen der Experten ausfallen. Demnach fielen die Daten in Europa zuletzt besser aus als erwartet und in den USA schlechter als erwartet.
Fazit
Das Chance-Risikoprofil für europäische Aktien erscheint angesichts der Rahmenbedingungen des Kapitalmarktes attraktiv. Eine extraordinär lockere Geldpolitik sorgt für extrem niedrige Zinsen am Rentenmarkt und lässt damit den europäischen Aktienmarkt deutlich attraktiver erscheinen. Sollte der europäische Markt in den nächsten 12 bis 24 Monaten von großen Schocks verschont bleiben, stehen die Chancen gut, dass der europäische Aktienmarkt den US-Markt mit einer deutlich besseren Wertentwicklung hinter sich lässt. So wie das Leben spielt, so funktioniert auch der Kapitalmarkt: Höhere Chancen sind oft mit höheren Risiken verbunden. Die europäische Politik ist sich nach wie vor nicht über den Weg aus der Eurokrise einig. Ein erhöhtes politisches Risiko bleibt weiterhin vorhanden. Dies kann man auch gut an der Koordination der Flüchtlingsströme beobachten. Die europäische Idee wird hier nicht gelebt und anstatt einen gemeinsamen Weg zu finden, agiert jeder mehr oder weniger für sich.
Dennoch sind die Bedingungen für eine erfreuliche Aktienmarktentwicklung in Europa weiterhin gegeben, vor allem für Anleger mit dem nötigen Risikobudget.
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