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Deflationsangst abgehakt?
In den vergangenen Monaten wurde passend zu den Inflationsdaten immer wieder das Schreckgespenst Deflation heraufbeschworen. In der Tat war es auffällig, dass sich die Inflationsraten in den größten Industrieländern nahezu synchron verhielten. Neben den belastenden Auswirkungen der globalen Schuldenkrise, die bis heute die konjunkturelle Entwicklung beeinträchtigen, liegen die Gründe für die niedrigen Inflationsraten auch in der rückläufigen Preisentwicklung für Rohstoffe. Besonders heftig wirkte sich der Verfall des Rohölpreises im letzten Jahr auf die Inflation aus. Wie stark der Faktor Energiekosten die Inflationsentwicklung beeinflusst, lässt sich in der unteren Abbildung erkennen. Es ist gut zu erkennen, dass die Kernrate der Inflation (ohne Energie, Nahrungsmittel und Tabak) deutlich höher als die Inflation aller Güter ist. In dem betrachteten Zeitraum waren die Preisentwicklungen für Nahrungsmittel und Tabak nur marginal, so dass der Inflationsrückgang klar dem Ölpreisverfall zugeschrieben werden kann.
Um die Abhängigkeit von Inflationsraten und Rohstoffpreisen im großen Kontext zu betrachten, lohnt sich eine Rückblende in die letzten 10 Jahre. In der unteren Grafik sind die Veränderungen zum Vorjahr für Rohöl und für Industriemetalle (über einen Index) abgebildet. Dazu werden die Inflationsraten für China, USD und die Eurozone ins Verhältnis gesetzt. Man kann gut erkennen, dass die Preisentwicklung der Rohstoffe eine gute Indikation für die Entwicklung der Inflationsraten darstellt.
Wie gut aus der Grafik zu erkennen ist, sind die Preise für Metalle und Rohöl in den letzten Jahren mehrheitlich gefallen. Seit Mitte März hat sich jedoch eine Aufwärtsbewegung in den beiden besagten Preisen ausgebildet, die das Potential besitzt, die zukünftigen Inflationsraten wieder steigen zu lassen.
Eine gute Indikation für die erwarteten zukünftigen Inflationsraten bietet der Kapitalmarkt. Hier werden u.a. auch die Inflationserwartungen gehandelt und Anleger können sich somit mittels Finanzinstrumente gegen eine steigende Inflation absichern. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht sehr gut, wie stark die Erwartungen in den letzten Wochen zugenommen haben.
Noch ist nicht abzusehen, ob sich die Inflation nachhaltig entwickeln wird oder ob der aktuelle Anstieg nur eine kleine Gegenbewegung darstellt. Jedoch sollte klar ist, dass angesichts der weltweit noch immer steigenden Verschuldungen von Staaten, Unternehmen und privaten Haushalten ein großes Interesse an steigenden Inflationsraten besteht. Daher ist auch die Geldpolitik darauf ausgelegt die Zinsen auf einem möglichst geringen Niveau zu halten (vorzugsweise unterhalb der Inflationsrate). Eine sogenannte Reflations-Politik (einhergehend mit finanzieller Repression) würde den Schuldenberg (als auch die Ersparnisse von Sparern) über einen langen Zeitraum schrumpfen lassen.
Da der Kapitalmarkt natürlich auch auf die Veränderungen des Inflationsausblicks reagiert, ergeben sich für Finanzanlagen zwangsläufig auch neue Konditionen. So reagierte der Anleihemarkt in den letzten Tagen besonders heftig auf die anziehenden Rohstoffpreise. Die anziehenden Renditen führten naturgemäß zu fallenden Kursen bei den Anleihen (siehe Grafik unten).
Folgen für Anleger
Der aktuelle Anstieg der Anleiherenditen muss jedoch noch nicht das Ende des Zeitalters der Niedrigzinsen gewesen sein. Doch Anleger sollten sich immer im Klaren darüber sein, dass man das eigene Portfolio nicht zu einseitig aufstellen sollte. Ein erster Schritt, um eine ausgewogene/optimale Portfoliostruktur zu erreichen, ist es, die Bestandteile gegeneinander abzuwägen. Dabei sollte auf jeden Fall auch ein ausreichender Inflationsschutz im Portfolio (Investition in Finanzanlagen, die von steigenden Inflationsraten profitieren) berücksichtigt werden.
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