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Europäische Aktien liegen vorn
Nach der bemerkenswerten Aktienmarkt-Rallye im Januar und Februar sind die Märkte vorerst heiß gelaufen und gönnen sich eine verdiente Verschnaufpause. Anleger sollten sich von dieser kleinen Korrektur am Aktienmarkt nicht verunsichern lassen. Das Marktumfeld bietet weiterhin sehr gute Rahmenbedingungen für Aktieninvestments.
Die expansive Geldpolitik der großen Zentralbanken wird das Zinsniveau weiter niedrig halten und sorgt für einen Anlagenotstand, der in der Geschichte seinesgleichen sucht. Kurzfristig könnten sich die kleinen Verluste der letzten Tage zu einer willkommenen Korrektur entwickeln. Eine Konsolidierung im Bereich zwischen 3 und 8 Prozent sollte eine gute Ausgangsbasis für weitere Höchstkurse bilden.
Für Anleger, die ihre persönliche Ziel-Aktienquote noch nicht aufgebaut haben, bieten Rücksetzer am Aktienmarkt eine gute Gelegenheit, zu investieren. Dabei sollte jeder Anleger auf seine individuelle finanzielle Risikobereitschaft achten.
Die derzeitige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wirkt sich bislang positiv auf die europäischen Aktenmärkte aus (siehe Abb.1), die beispielsweise die US-Märkte weit hinter sich lassen. Man sollte sich dabei jedoch auch der noch immer nicht gelösten Problematik der europäischen Schuldenkrise bewusst sein. Unserer Einschätzung zufolge kann es durch eine Eskalation auf politische Ebene immer wieder zu einer stark steigenden Volatilität am europäischen Markt kommen. Dennoch ist das Ertragspotential bei europäischen Aktien höher als in den USA. Dabei steht, wie es am Kapitalmarkt üblich ist, der größeren Gewinnchance ein erhöhtes Risiko gegenüber.
Von den besonders am deutschen Aktienmarkt erreichten Rekordständen sollte man sich jedoch nicht blenden lassen. Der DAX 30 Index ist im Gegensatz zu den meisten US-Indizes ein sogenannter Performance Index. Dies bedeutet, Dividenden werden nicht, wie bei den US-Indizes aus der Berechnung des Indexstands herausgerechnet. Beim Dax 30 Performance Index werden alle Dividenden (alle jemals gezahlten) mit in den Indexstand eingerechnet. In Zahlen bedeutet dies konkret, dass der DAX 30 ohne die historisch gezahlten Dividenden bei einem Kurs von 5.847 Punkten (Schlusskurs vom 03/03/2015) stünde. Diese Berechnung wird als Kursindex bezeichnet. Vergleicht man die Wertentwicklung des DAX 30 Kursindex mit dem wichtigsten Kursindex der USA (S&P 500), erhält man ein interessantes Ergebnis:
Wie anhand der obigen Abbildung gut erkennen ist, hat der DAX 30 Kursindex erst vor kurzem die Stände aus dem Jahr 2008 erreicht und ist weit von dem Indexstand des DAX 30 Performance Index‘ entfernt. Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre schwankt der DAX 30 Kursindex in einer Spanne, aus der er bis heute noch nicht nach oben ausbrechen konnte. Der S&P500 Kursindex dagegen befindet sich auf absoluten Rekordständen. Wir gehen davon aus dass, der DAX 30, getrieben vom günstigen Aktienmarktumfeld und fundamental starken Unternehmensgewinnen, seine Hausse weiter fortsetzen wird.
Anleger, die über einen entsprechenden Anlagehorizont und die passende finanzielle Risikobereitschaft verfügen, sollten sich den europäischen Aktienmarkt einmal genauer anschauen.
Folgen für den Anleger
Die Maßnahmen der EZB haben dafür gesorgt, dass mit relativ sicheren Anlagen kaum noch Geld zu verdienen ist. Daraus ergeben sich vielfälltige Probleme, aber auch positive Effekte.
Sparer, die für zukünftige Verpflichtungen vorsorgen wollen oder müssen, können ihre Ziele mit den traditionellen Anlagen in diesem Zinsumfeld nicht mehr erreichen. Diese Tatsache muss entweder schlicht akzeptiert werden, dann muss mehr Kapital zurückgelegt werden oder man muss länger warten, bis die Ziele erreicht sind. Alternativ ist es denkbar, dass Anleger in höherverzinste Anlagen investieren, diese beinhalten natürlich ein höheres Risiko. Die Möglichkeit, in eine höhere Risikoklasse zu investieren, steht übrigens nicht jedem zu Verfügung. Versicherungen, Banken, Pensionskassen und andere professionelle Anleger müssen einen Großteil ihrer Gelder in solide Anleihen investieren.
Der positive Effekt der niedrigen Zinsen ist ein Anstieg der Vermögenspreise, von der Immobilie bis zur Aktie. Dieser Effekt ist von der EZB beabsichtigt und wird als Vermögenseffekt bezeichnet. Hierdurch steigert sich das Vermögen der Anleger und diese könnten theoretisch auch mehr Geld ausgeben. Auf diesem Weg sollen die Wirtschaft stimuliert und die Inflationsraten wieder in Richtung der 2 Prozent Markte bewegt werden. Gleichzeitig sollen die unattraktiven Zinsen dafür sorgen, dass immer weniger Geld gespart wird. Alternativ besteht das Ziel darin, dass Geld direkt in Konsum oder in die Wirtschaft investiert wird. Dies ist auch zwingend notwendig, denn durch die hohen Schuldenstände von Staaten, Unternehmen und Haushalten ist die Tragfähigkeit dieser nur mittels einer erhöhten Inflation zu gewährleisten (finanzielle Repression). Sollte die Strategie der Zentralbank nicht aufgehen, könnten die Anleger jedoch vor einem bedeutend größeren Problem stehen als einem extrem niedrigen Zinsumfeld.
Alternativen für den Anleger in der Übersicht
Für Anleger gibt es nur zwei Alternativen.
1. Man muss die niedrigen Zinsen akzeptieren und den realen, in einigen Fällen sogar nominalen, Vermögensverlust hinnehmen. Die Konsequenzen (längeres Arbeitsleben oder höhere Sparquote) sind nicht gerade erbaulich, doch für einige leider alternativlos.
2. Wer einen ausreichend langen Anlagezeitraum und die entsprechende Risikobereitschaft mitbringt, kann sein Vermögen ganz oder auch teilweise in Anlageklassen mit einem höheren Risikoprofil investieren. Wer sich mit diesem Gedanken befasst, sollte einen professionellen und unabhängigen Rat einholen. Denn in dem heutigen Kapitalmarktumfeld, in dem die Renditen gering sind kann man es sich nicht erlauben große Fehler in der eigenen Anlagestrategie zu machen.
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Ein Zitat besagt, dass die Investition in Wissen die besten Zinsen bringt. Dies gilt wohl umso mehr in der heutigen Zeit!
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